Gesundheitsfonds: Anschubfinanzierung kostet laut Ersatzkassen 800 Millionen

aerzteblatt.de, 05.08.2008

Gesundheitsfonds: Anschubfinanzierung kostet laut Ersatzkassen 800 Millionen

Dienstag, 5. August 2008

Hamburg – Neue Fundamentalkritik am geplanten Gesundheitsfond hat die Landesvertretung Hamburg der Ersatzkassenverbände VdAK/AEV geübt. „Der Gesundheitsfonds ist keine Investition in die Gesundheit der Bürger, sondern schafft lediglich mehr Bürokratie.

Der vorgesehene Umweg der Beitragseinnahmen über den Gesundheitsfonds ist ein deutlicher Rückschritt gegenüber dem bisherigen Beitragseinzug in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Es werden unnötig teure Doppelstrukturen geschaffen“, sagte Vera Kahnert, Sprecherin der Landesvertretung.

Allein die Anschubfinanzierung verschlinge 0,8 Milliarden Euro. Die Schaffung einer Schwankungsreserve koste noch einmal eine Milliarde Euro. Um einen eventuell notwendigen Zusatzbeitrag einziehen zu können, müssten die Krankenkassen 40 bis 50 Millionen Beitragskonten neu einrichten. Das koste mehrere 100 Millionen Euro. Wenn der eventuelle Zusatzbeitrag die Acht-Euro-Marke übersteige, müsse eine Härtefallprüfung erfolgen. Diese koste weitere 100 Millionen Euro.

„Der massive administrative und finanzielle Zusatzaufwand, den der Fonds verursacht, ist nicht zu rechtfertigen“, so das Fazit der Kassensprecherin. © hil/aerzteblatt.de

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